AWO-Blog

Zwischen Pflege, Wildnis und Youtube - Thomas Gruber

Thomas Gruber (oder auch Grubi genannt) ist 53 Jahre alt und hat diesen Februar bei uns in der AWO seinen Traumberuf als Pflegehelfer gefunden. Heute erzählt er uns von seinem langen Weg zur AWO und wie er neben seinem zeitaufwendigen Beruf in der Pflege noch einen eigenen YouTube Account bespielt.

Mein Weg zur AWO

Ich bin gelernter Maler und Lackierer, habe aber die letzten 24 Jahre als Busfahrer gearbeitet. Seit Februar 2024 bin ich nun Teil des Pflegeteams des AWO Wohnpflegeheims Wengen.

Da ich auch schon in meinem Beruf als Busfahrer viel mit Menschen zu tun hatte und darunter auch viele ältere oder auch behinderte Menschen waren, mit denen ich immer super zurechtkam, hat sich in mir schon länger der Wunsch aufgetan, beruflich noch mehr und intensiver mit Menschen zu arbeiten - am liebsten sogar mit behinderten oder älteren Menschen. Also habe ich mich einfach mal informiert. Nach einem kurzen Telefonat mit dem AWO Wohnpflegeheim Wengen wurde ich sofort zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und wurde dort auch total freundlich empfangen. Ich war sofort Feuer und Flamme.

Auch die Bewohner*innen waren mir auf Anhieb sympathisch und der Entschluss, hier meine neue Karriere zu starten, war relativ schnell gefallen.

Meine Ängste und Zweifel als Quereinsteiger

Natürlich musste ich als Quereinsteiger erst eine intensive Einarbeitungszeit durchlaufen, aber meine Kolleg*innen standen mir mit Rat und Tat immer zur Seite. Außerdem begleiteten mich natürlich auch einige Ängste und Zweifel, in meinem Alter nochmal etwas ganz Neues anzufangen, aber ich dachte mir, "man ist nie zu alt etwas Neues zu beginnen". Diesen Leitsatz verfolge ich schon mein ganzes Leben. Ich machte Musik in zwei Bands, fuhr Motorrad in einem Motorradclub und fing auch an, einen eigenen YouTube Kanal zu betreiben.

Mein YouTube-Account

Meinen Kanal "Die WaldGrubis" betreibe ich nun schon seit eineinhalb Jahren. Mein 17-jähriger Sohn und ich lassen unsere Community an unseren Miniabenteuern teilhaben. Wir gehen zusammen in die umliegenden Wälder, bauen uns dort ein kleines Lager, kochen uns etwas Feines auf dem mitgebrachten Kocher und verbringen dann auch sehr oft die Nacht im Wald. Gelegentlich fahren wir auch mit dem selbst restaurierten und in Camouflage lackierten Kanu auf Seen und Flüssen und verbringen auch hier die Nächte im Freien. Ferner sind wir mit dem Motorrad auf Wochenendtouren mit Waldübernachtungen unterwegs oder erkunden lost places in unserer Gegend.

Ziel des Kanals ist es, die Leute wieder mehr für die Natur zu begeistern und unserer Seele und unserem Geist durch die "Erfahrung Wald" etwas Gutes zu tun. Für mich ist das die absolute Entspannung und ein guter Ausgleich zu der doch manchmal harten Arbeit in der Pflege. Nach so einem Outdoor-Wochenende gehe ich wieder mit frischer Motivation zu meinen Bewohner*innen und erzähle ihnen von meinen Erlebnissen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Bewohner*innen meine Waldgeschichten verfolgen.

Wer also Interesse an der Pflege hat, sich aber nicht traut, etwas Neues zu machen, demjenigen*derjenigen kann ich nur raten, sich einfach mal zu informieren, mal mit den Leuten zu sprechen und sich den Beruf aus der Nähe anzuschauen. Hilfe wird immer gebraucht.

Und wie schon erwähnt... man ist nie zu alt, um etwas Neues zu beginnen!!!